Dr. ANDREA TURES née SENS
Kindheitspädagogik
Person

Die Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen ist mir ein echtes Herzensanliegen.
Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit kindlicher Entwicklung und erlebe die Konsequenzen einer schlechten bzw. hohen Qualität frühkindlicher Bildung für Kinder, ihre Familien und für pädagogische Fachkräfte hautnah. In meiner Arbeit verfolge ich den Ansatz Fachwissen praxisnah für die vielfältigen Handlungsanforderungen frühkindlicher Bildung aufzubereiten und pädagogische Fachkräfte, Studierende, Leitungen und Träger dabei zu unterstützen fachliche Konzepte fallbezogen anzuwenden. Als freie Fort- und Weiterbildnerin und Hochschullehrende begleite ich (angehende) Fachkräfte bei der Reflexion und Analyse ihrer Interaktionen im pädagogischen Alltag, meistens dann wenn es herausfordernd wird und neue fachliche Herangehensweisen benötigt werden.
Meine zahlreichen Forschungsaufenthalte in Australien prägen meine Perspektive auf die Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften und begründen die internationale Ausrichtung meiner Arbeit. Denn in Australien gibt es für Kindertageseinrichtungen und Schulen seit Jahrzehnten funktionierende Strukturen und Konzepte für alle Kinder, die sich an heterogenen Lebens- und Lernausgangslagen ausrichten. Das Thema Inklusion und seine Umsetzung in die deutsche Bildungspolitik hat seither einen wichtigen gesellschaftspolitischen Stellenwert für mich. Auch in anderen Themenbereichen kooperiere ich international und gebe mein dadurch erworbenes Wissen weiter: Von Familienzentren in England, Kinderschutzkonzepten in Schottland, inklusiven Ansätzen der Sprachförderung aus Kanada bis zu ergotherapeutischen Regulationsstrategien für Kinder für den pädagogischen Alltag aus Kalifornien.
Durch meine langjährige Tätigkeit als Fort- und Weiterbildnerin, als Speakerin auf Fachtagen und Tagungen sowie als Referentin am Deutschen Jugendinstitut e.V. (DJI) bin ich neben bildungspolitischen Diskussionen sehr vertraut mit dem Bildungsalltag von Kindertageseinrichtungen in verschiedenen Bundesländern, Regionen und Sozialmilieus, sowie den unterschiedlichen institutionellen Strukturen des Elementar- und Primarbereichs.
Seit 2008 bin ich als Lehrende an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland im Bereich der Präsenz- und Onlinelehre in der Grundschul- und Frühpädagogik tätig. Von 2014 bis 2015 war ich als Gastprofessorin im Studiengang „Erziehung und Bildung im Kindesalter“ an der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin. Seit 2015 lehre und forsche ich an der Justus-Liebig-Universität Gießen am Institut für Elementar- und Schulpädagogik in der Abteilung Pädagogik der Kindheit. Ein besonderer Fokus meiner Lehr- und Forschungstätigkeit liegt auf der Professionalisierung der Kindheitspädagogik. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Themen frühpädagogische Qualität, Inklusion und Diversität sowie herausforderndes Verhalten.
Der Blick meiner Arbeit richtet sich deshalb auf die Qualität der Beziehungen in institutionellen Settings wie Kindertageseinrichtungen und Schulen und der Frage, durch welche Ansätze und fachlichen Konzepte sich „gute Professionalität“ ausbildet. Empirisch setze ich auf Methodenvielfalt und verbinde durch den Einsatz qualitativer und quantitativer Instrumente sowie der Verbindung von Akteuersperspektiven (Befragung) und Fremdbeobachtung (Ratingverfahren, Videografie) unterschiedliche Forschungsansätze.